Willkommen mit einer Frage:
Wozu Philosophieren?
Diese Frage führt zu einer Vielzahl von Themenbereichen, die verdeutlichen, dass
Philosophieren keine Veranstaltung für irgendwelche Elfenbeintürme bedeutet,
sondern einen engen Bezug zu allen nur denkbaren Aspekten von Bildung aufweist.
Vorausgesetzt allerdings, wir legen einen Bildungsbegriff zugrunde, der etwa so lauten
könnte:
„Bildung ist etwas, das Menschen mit sich und für sich machen: Man bildet sich.
Ausbilden können uns andere, bilden kann sich jeder nur selbst.
Eine Ausbildung durchlaufen wir mit dem Ziel, etwas zu können.
Wenn wir uns dagegen bilden, arbeiten wir daran, etwas zu werden – wir streben
danach, auf eine bestimmte Art und Weise in der Welt zu sein.
Bildung beginnt mit der Neugierde.“ (Peter Bieri)
Und vorausgesetzt, wir verstehen Philosophie historisch als Mutter aller
Wissenschaften:
„Trotz der Spezialisierung der Wissenschaften einschließlich der in Schulen
unterrichteten Fächer oder gerade wegen dieser Spezialisierung stellt sich die Frage,
ob „dann diese Spezialisten nicht selbst philosophieren sollten, d. h., auf die
Grundlagen ihrer Wissenschaften reflektieren und sich Gedanken darüber machen,
mit welcher Art von Dingen sie es eigentlich zu tun haben? Das sollten sie wohl
wirklich. Die wenigsten tun es aber. Nicht nur fehlen ihnen dazu die Zeit und vielleicht
auch die Lust, es fehlt ihnen auch das nötige Training in solcher Denkarbeit, sodass
dabei manchmal ein ziemlich unbeholfenes Gerede herauskommt.“ (Dorothea Frede)
Auf diesem Hintergrund entstünden Antworten auf die Eingangsfrage, die so lauten
könnten:
•
Philosophieren wendet sich gegen einen auf Ausbildung von Kompetenzen
verengten Bildungsbegriff.
•
Philosophieren versteht Lernen als Aneignung von Welt auf möglichst vielfältige,
individuelle Weise.
•
Philosophieren will nicht glätten, sondern aufrauen, nicht vornehmlich antworten,
sondern fragen.
•
Philosophieren hilft nicht bei der Ausbildung von Menschen, die sich vornehmlich
als Marktteilnehmer*Innen“ definieren, sondern bei der Suche nach Sinn im
menschlichen Dasein.
•
Anders gesagt: Philosophieren ist dann von Nutzen, wenn es einen Beitrag dazu
leisten kann, dass Lernende im Ergebnis Reflexions- und Urteilsfähigkeiten
entwickeln, die entscheidende Lebensfragen und Lebensprobleme besser
meistern lassen.
Interview regio-TV zum Thema
„Philosophieren mit Kindern“
mit Hans-Joachim Müller
Teil 1
Teil 2
KINDERFRAGEN
Sterben Steine auch?
Warum heißt der Stuhl „Stuhl“ ?
Was ist ein System?
Kann der Baum mein Freund sein?
Warum hören Zahlen nie auf?
Was passiert nach dem Tod?
Von wem ist Gott erschaffen?
Warum sprechen wir alle andere
Sprachen?
Hat alles ein Anfang und ein Ende?
Ist der Mensch auch Natur?
Kann ein Küchentisch Kunst sein?
Hat die Zeit ein Haus?
Wo wohnt die Zeit?
Können Blumen auch glücklich
sein?
Warum stellt der Mensch Fragen?
Warum gibt es Kriege?
Warum gibt es Geld?
Muss man denn etwas werden?
Warum müssen wir aufräumen?
Warum muss ich in die Schule
gehen?
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